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TU Chemnitz: Prof. Lampke überreicht Urkunde an Preisträgerin des DGO-Nachwuchsförderpreises

Prof. Thomas Lampke, Inhaber der Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik an der TU Chemnitz, überreichte der diesjährigen Trägerin des DGO-Nachwuchsförderpreises Luisa Schottstedt am 18. November die Urkunde für ihre Bachelorarbeit über galvanisch abgeschiedene Eisen-Basisschichten in der Medizintechnik.

Am „Stein der Weisen“ überreicht Prof. Thomas Lampke Luisa Schottstedt die Urkunde der DGO für ihre ausgezeichnete Bachelorarbeit.

Die Preisträgerin studiert an der TU Chemnitz, Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik, im Studiengang Medical Engineering und hatte dort ihre Bachelorarbeit mit dem Titel „Qualifizierung galvanisch abgeschiedener Eisen-Basisschichten als Hartchromersatz in der Medizintechnik“ vorgelegt. Für die mit sehr gut benotete Arbeit erhielt sie den Nachwuchsförderpreis, den die DGO seit 30 Jahren verleiht und der mit 1000 Euro dotiert ist. Wir berichteten.

Auf Grundlage eines BMWi-geförderten Vorhabens zeigen Forschungsarbeiten, dass es sinnvoll und technisch machbar ist, alternative Schichten und Legierungen aus REACH-konformen Elektrolyten zu entwickeln und zu qualifizieren. Ziel der prämierten Arbeit war es, eine galvanische Schichtabscheidung aus dem System FeCrNi zu entwickeln, die mithilfe eines REACH gemäßen Elektrolytsystems nach dem Vorbild hochlegierter Stähle das breite Spektrum der Eigenschaften von Hartchromschichten weitgehend abdeckt.

In der Medizintechnik werden typischerweise viele Anwendungsfelder mit hartverchromten Werkstoffen bedient. Aus einem Chrom(lll)-Glycin-Elektrolyten wurden dazu FeCrNi-Schichten elektrochemisch abgeschieden und besondere Erkenntnisse aus der Beeinflussung der resultierenden Schichteigenschaften durch den Einsatz von Gleich- und Pulsstrom, verschiedenen Elektrolytzusammensetzungen, sowie gezielt beeinflusster Komplexbildung im Elektrolyten erhalten. So ist es gelungen, dicke FeCrNi-Schichten (> 10 µm) aus REACH-konformen Chrom(lll)-Glycin-Elektrolyten mittels Gleich- und Pulsstrom herzustellen, die vergleichbare Eigenschaften wie ein FeCrNi-Stahl aufweisen. Die erzeugten Schichten sind noch nicht verschleißbeständig genug, um die Qualität von Hartchrom zu erreichen. Allerdings übertreffen die Schichthärten die Werte von CrNi-Stählen ohne Wärmebehandlung, was als großer Erfolg zu werten ist. Orientierende Tests zur Abrasionsverschleißbeständigkeit zeigen gleichwertige Ergebnisse mit Stählen dieser Zusammensetzung. Der dabei erzielte Erkenntnisgewinn stellt eine deutliche Erweiterung des bisherigen Wissens über die Prozesse der galvanischen Abscheidung aus Chrom(lll)-basierten Elektrolyten dar.

Wenn die Urkunde auch in diesem Jahr nicht im üblichen Kontext der ZVO-Oberflächentage verliehen werden konnte, so fand sie doch in einem würdigen Rahmen am „Stein der Weisen“ auf dem Campus der TU Chemnitz statt. Das betreuende Team der Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik freut sich mit der würdigen Nachwuchswissenschaftlerin über die Auszeichnung mit dem DGO-Nachwuchsförderpreis und wünscht Luisa Schottstedt viel Erfolg im Masterstudium.