BG-Thüringen: Alois Kinateder referierte zum Thema "Verkeimung und Biofilme erkennen und beseitigen"

Die Vortragsreihe der DGO Bezirksgruppe Thüringen wurde am 18. April 2023  mit dem aktuellen Thema "Was wächst denn da? Verkeimung und Biofilme erkennen und beseitigen" fortgesetzt. Als Referent konnte Alois Kinateder, Technische Verkaufs­leitung bei der G. & S. PHILIPP Chemisch Produkte Vertriebs-Gesellschaft in Thaining gewonnen werden.                                                                                              

Alois Kinateder (li) und BG-Leiter Mathias Fritz (re)

Allgemeines über Mikroorganismen mit Beispielen aus der Praxis, sowie Angaben zur Systemreinigung nach einer Verkeimung und die Vermeidung der erneuten Ver­keimung bildeten die wesentlichen Inhalte seines Vortrages.

Eine Vielzahl der Mikroorganismen ist selbst im Trinkwasser völlig harmlos. Sie können sich jedoch in wässrigen Lösungen an Wandungen von Rohrleitungen beson­ders in Galvaniken durch eine Schleimschicht als Biofilm bemerkbar machen. Ihre Bildung kann durch Temperatur, Strömung, Sauerstoffgehalt, durch Stoffe, die das Wachstum fördern (Dichtungsmaterial, Silikonschläuche) oder durch Produktions­rückstände begünstigt werden. Bevorzugte Ansiedlungsstellen sind raue Oberflächen oder Risse sowie Stellen geringer Fließgeschwindigkeiten. Kupferleitungen verlang­samen den Prozess der Ausbildung von Biofilmen an den Wandungen, können aber ihre Bildung nicht verhindern. Die zahlreichen Beispiele aus der Praxis zeigen angelagerte Biofilmkolo­nien und Anhaftungen an Wannenwandungen, Grobfilter­sieben, in Leitungssystemen und Passivierungslösungen aber auch in Abwasser­behandlungsanlagen. Sie können sich lösen und als Verunreinigungen, wie in einigen Querschliffen deutlich zu sehen war, in die galvanisch abgeschiedene Schicht als Störung eingebaut werden. Um die Biofilmanlagerungen abzubauen ist eine System­reinigung mechanisch durch Intensivspülung, Hochdruck Wasserstrahl sowie chemisch unter Einsatz von Säuren, Laugen Spezialreiniger und danach eine Stoß­behandlung mit Biozid erforderlich. Diese Maßnahmen sind in gewissen Abständen durchzuführen, um eine Neuverkeimung besonders in Galvanikanlagen zu vermin­dern. Als besonders wirksam erweist sich die automatische Dosierung von Biozid entsprechend der Herstellerspezifikation. Trotzdem schlägt der Referent eine regel­mäßige Kontrolle mit DipSlide (2 Tests) vor, denn der Biofilm ist ständig in Bewegung und wächst erneut. Mit dem Fazit

  • Ursachen ermitteln
  • Anlagen reinigen
  • Neue Verkeimung verhindern durch regelmäßige Reinigung
  • Erfahrene Partner zu Rate ziehen

beendete Alois Kinateder seinen Vortrag. Es schloss sich eine lebhafte Diskussion vor allem von den Firmenteilnehmern an.

Der DGO- Bezirksgruppenleiter von Thüringen, Mathias Fritz, dankte Alois Kinateder für seinen interessanten Vortrag und informierte über die im Mai stattfindende DGO- Veranstaltung in Ilmenau.