Neues IGF-Vorhaben "GaGoKom" gestartet

Die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) wird über Mittel des BMWK – Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz - finanziert. Die fachliche Beratung der Antragsteller sowie die administrative Begleitung bewilligter Vorhaben ist eine zentrale Aufgabe der DGO und zielt auf eine nachhaltige Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen bei Forschung und Entwicklung. Förderfähig sind Forschungsthemen mit unternehmensübergreifendem und vorwettbewerblichem Charakter.

GaGoKom – „Galvanische Goldabscheidung aus cyanidfreien Gold(I)-Komplexen zur Anwendung in der Verbindungstechnik

Förderkennzeichen: 21973 / BR
Laufzeit: 01.10.2021 – 30.09.2023

Die Arbeitsgruppe Oberflächen-/Galvanotechnik von Prof. Frank Köster an der Hochschule Mittweida und die Technische Universität Chemnitz, Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik (IWW), Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik, unter der Leitung von Prof. Thomas Lampke, sowie 16 branchennahe Fachfirmen im projektbegleitenden Ausschuss haben als Ziel, Cyanid in der Goldgalvanik durch alternative Komplexbildner zu substituieren.

Die galvanische Vergoldung ist aufgrund der herausragenden Eigenschaften von Gold eine etablierte Methode, wenn es um die Sicherstellung langzeitstabiler elektrischer Kontaktierungen in mittleren und kleinen Lastbereichen geht. Ein Großteil der kommerziell verfügbaren Goldelektrolyte basieren dabei auf cyanidischen Formulierungen. Diese haben jedoch einige Nachteile. Nicht nur, dass freiwerdendes Cyanid den Beschichtungsprozess stört, es birgt die hohe Toxizität eine große Gefahr für Personal und Umwelt. Die Verwendung cyanidhaltiger Goldelektrolyte ist immer mit einem hohen behördlichen Aufwand und mit zusätzlichen Kosten verbunden. Daher besteht neben umwelttechnischen Gründen auch ein wirtschaftliches Interesse daran, in Zukunft cyanidfrei arbeiten zu können.

Als Ausgangskomponente wird Dithioharnstoff-Gold(I)-Methansulfonat für die Formulierung eines neuen Goldelektrolyten eingesetzt. Darüber hinaus sollen weitere neue Gold(I)-Komplexe synthetisiert, charakterisiert und deren Anwendungspotenzial für die galvanische Abscheidung bestimmt werden. Zur Ermittlung des Parameterraums werden die Abscheidungsversuche im Becherglas mit dem Ziel durchgeführt, reine Goldschichten aus einem cyanidfreien Elektrolyten zu realisieren.

Die hier hinterlegte Abbildung zeigt eine elektrochemische H-Zelle für die Synthese der Gold(I)-Komplexe.

Industrieunternehmen im projektbegleitenden Ausschuss

Ziel der IGF-Vorhaben ist, die Forschungsergebnisse dauerhaft für Industrieanwendungen nutzbar zu machen. Somit kommt dem projektbegleitenden Ausschuss, der vorrangig KMU adressiert, eine zentrale Bedeutung zu, da die Industrie die Vorhaben von Anfang an mitgestaltet.

„Grundsätzlich unterstützen wir, die Munk GmbH, sehr gerne Forschungsprojekte in Form von Sachspenden oder dem Einsatz von Know-how. Beim GaGoKom Projekt steht neben dem wirtschaftlichen Interesse natürlich der ökologische Nutzen im Vordergrund. Das aktive Mitwirken im Zusammenspiel von Forschung und Industrie genießt bei uns seither eine hohe Priorität, da es stets mit positiven Einfluss auf die Oberflächentechnik einhergeht.“, so Lukas Büscher, B. Eng. Technischer Vertrieb.

Mitglieder im projektbegleitenden Ausschuss:

Aalberts Surface Treatment GmbH, Kerpen; Atotech GmbH, Berlin; B&B Sachsenelektronik GmbH, Mittweida; CMF Oberlfächendesign GmbH, Lichtenau; Collini AG, CH-Dübendorf; DataPhysics Instruments GmbH, Filderstadt; Eilenburger Elektrolyse und Umwelttechnik GmbH, Eilenburg; Globalfounderies Dresden GmbH, Dresden; Gravitech GmbH, Rodgau; Micro-Hybrid Electronic GmbH, Hermsdorf; Microworks GmbH, Eggenstein-Leopoldshafen; Mint of Finland GmbH, Halsbrücke; Moosbach & Kanne GmbH, Solingen; Munk GmbH, Hamm; Saxonia Edelmetall GmbH, Halsbrücke; Walter Lemmen GmbH, Kreuzwertheim