Webinarreihe zum 42. Ulmer Gespräch war ein voller Erfolg

Die DGO veranstaltete unter der Federführung des Fachausschusses Forschung das diesjährige Ulmer Gespräch coronabedingt erstmals virtuell als Webinarreihe. Das angebotene Online-Format fand mit 58 Teilnehmern großen Zuspruch. Gelobt wurden die hohe Aktualität und Relevanz der Vorträge wie auch der reibungslose Ablauf und die Durchführung der Online-Veranstaltung.

Täglich wird gefordert, die klimaschädlichen Treibhausgase durch Einschränkungen beim Fliegen, Autofahren, Heizen oder Verzehr tierischer Nahrung zu reduzieren. „Selbst wenn die Industrieländer in ihrer Verantwortung hierbei einen wesentlichen Beitrag leisten, wird durch Einsparungen allein das Klima nicht zu retten sein. Nur durch technische Innovationen und hierbei wirklich disruptive Entwicklungen können wir das Rennen gewinnen. Der Querschnittstechnologie Oberflächentechnik kommt hier eine entscheidende Bedeutung zu. Denn die funktionelle Oberfläche ist es, die alle Prozesse zur Energiegewinnung und der Energieumsetzung in allen Produkten und Lebensbereichen effizient macht“, so Prof. Wolfgang Paatsch, Leiter des DGO-Fachausschusses Forschung.

Genau hier setzte das 42. Ulmer Gespräch – Forum für Oberflächentechnik an und behandelte das Thema „Funktionselement Oberfläche“ in seiner ganzen Breite. Vom 3. bis 6. Mai widmete sich das 42. Ulmer Gespräch in einer Webinarreihe vier Schwerpunktthemen rund um das Leitthema Funktionselement Oberfläche.

Ausgewiesene Experten stellten in ihren Online-Vorträgen neueste Entwicklungen und innovative Ansätze aus Wissenschaft und Forschung innerhalb der Galvano- und Oberflächentechnik vor. Per Chat-Funktion konnten die Teilnehmenden Fragen an die Referenten stellen. Die anderthalb- bis zweistündigen Webinare behandelten die Schwerpunktthemen Mischbau/Leichtbau, Neue Antriebe/Energiebereitstellung, Neue Funktionsschichten für erhöhte Anforderungen sowie Simulation und Prozessfähigkeit.

Der Schwerpunkt „Mischbau/Leichtbau“ machte am 3. Mai den Auftakt der Veranstaltungsreihe. In vier Vorträgen beleuchteten die Referenten dabei unterschiedliche Aspekte. Um Mischbauweise mit metallischen Strukturwerkstoffen ging es im Vortrag von Prof. Bertram Reinhold (Audi AG). Dr. Heinz Herberhold (HDO) befasste sich mit dem Umgießen von Kunststoff mit Druckguss und Lösungen für wasserführende Systeme, Leichtbau und mehr. Über ZnNi-Beschichtung von ultrahochfesten Luftfahrt-Stählen referierte Dr. Klaus Schöttler (Liebherr-Aerospace). Um Metallisierung von CFK für den Erosionsschutz in der Luftfahrt ging es im Vortrag von Oliver Rohr (Airbus Defence and Space).

Zum Schwerpunkt „Neue Antriebe/Energiebereitstellung“ referierte am 4. Mai Prof. Timo Sörgel (Hochschule Aalen) zum Thema neue Batteriekonzepte und deren Mehrwert durch Oberflächentechnik. Legierungskatalysatoren für Hochleistungs-PEM-Brennstoffzellen standen bei Maximilian Braun (fem, Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie) im Fokus. Zum Abschluss beleuchtete Andreas Brinner (ZSW) die elektrolytische Wasserstofferzeugung.

Zum Themenbereich „Neue Funktionsschichten für erhöhte Anforderungen“ boten am 5. Mai drei Vorträge aktuelle Informationen: Steckverbinder in der Elektromobilität waren das Thema von Dr. Helge Schmidt (TE Connectivity), mit chemischen Beschichtungen im Antriebsstrang von Automobilen beschäftigte sich der Vortrag von Christian Meier (Schaeffler AG). Martin Leimbach (TU Ilmenau) verglich Chrom(III)/Chrom(VI) in Bezug auf die Struktur-Eigenschaftsbeziehung der Farbe von Chromoberflächen.

Den Abschluss machte am 6. Mai das Schwerpunktthema „Simulation und Prozessfähigkeit“. Über die Optimierung der Schichtdickenverteilung durch Simulationsrechnung, ihre Potenziale und Vorgehensweisen berichtete Peter Schwanzer (Fraunhofer IPA). Um fähige Prozesse durch Simulation von Konzentrationsverläufen ging es im Vortrag von Dr. Christoph Baumer (Collini AG). Den Abschluss bildete das Thema Galvanik 4.0, simulationsbasierte Prozessführung mittels Stoffbilanzierung Stefan Kölle (Fraunhofer IPA).

Das Veranstaltungsformat fand großen Zuspruch sowohl bei Teilnehmern als auch beim Veranstalter. Für das 43. Ulmer Gespräch am 4. und 5. Mai 2022 ist derzeit eine Präsenzveranstaltung geplant, die wie gewohnt im Edwin-Scharf-Haus in Neu-Ulm stattfinden soll.