Inhaltlich widmete sich das Gremium mit ausgewählten Vorträgen wiederholt dem Leitthema Tribologie. So stellte Ullrich Gutgar von der BIA Group im Rahmen seines informativen Vortrages die Frage, wie man an Kunststoffdekorbauteilen mit Chromoberflächen (im Zusammenbau) für die zukünftige Elektromobilität Knarzgeräusche effektiv reduzieren kann? Ursache von Knarzgeräuschen sind Relativbewegungen u.a. durch Verwindung der Karosse oder unterschiedliche thermische Ausdehnungen. Zwar existierten Maßnahmen zur Abhilfe wie bspw. Puffer als Abstandshalter oder Polymermodifikation mittels PTFE, jedoch stehen dem der begrenzte Bauraum, die angekündigten Stoffverbote durch REACh sowie die eingeschränkte Rezyklierbarkeit von Kunststoffen mit PTFE-Anteil entgegen. In einem weiteren Vortrag berichtete Frau Sarah Hirsch von der Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik der TU Chemnitz über ein FuE-Transferprojekt in Zusammenarbeit mit Daimler, bei dem es um die Reibflächenvorkonditionierung von Bremsscheiben geht. Eine Vorkonditionierung ist insbesondere bei Bremsscheiben aus Aluminiummatrix-Verbundwerkstoffen erforderlich und zielt auf das Aufbringen einer künstlichen, tribologisch eingestellten Schutzschicht (sog. „Tribofilm“).
Der Gemeinschaftsausschuss wird in Kooperation von DGO, INPLAS, DFO und EFDS i.d.R. zweimal jährlich organisiert und steht unter der Leitung von Dr. Petra Uhlmann, Abteilungsleiterin für Nanostrukturierte Materialien am IPF. Die nächste Sitzung ist für September 2023 als Online-Event geplant.