„Zinnlegierungsschichten auf Aluminium“ – Förderantrag bei der AiF eingereicht

Die DGO veröffentlichte im November 2018 einen Aufruf zur Beteiligung von KMU an einem geförderten Forschungsprojekt zum Thema „Prozessentwicklung für Aluminium als Werkstoff für Leiter- und Steckverbinder in der Automobilelektronik unter Einsatz angepasster Zinnlegierungsschichten“. Mittlerweile wurde ein Förderantrag bei der AiF eingereicht.

Noch im Dezember 2018 hatte sich ein mittlerweile 16 Unternehmen umfassendes Industriekonsortium in Schwäbisch Gmünd zum Abstecken der Projektinhalte und des Arbeitsplans gebildet. Das Thema wurde im März 2019 durch das fem – Forschungsinstitut Edelmetalle und Metallchemie als ausführende Forschungsstelle im DGO-Fachausschuss Forschung präsentiert. Dieser unterstützte das Projekt einstimmig und gab es zur Beantragung frei. Bereits im Juli konnte der daraufhin durch das fem erstellte Förderantrag im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) gemeinsam mit der DGO bei der AiF eingereicht werden.

Musterbeispiel für industriegetragene Forschung – möglicher Projektbeginn Anfang 2020

Nun wird bei erfolgreicher Begutachtung des Förderantrages mit einem Projektbeginn im Januar 2020 gerechnet. Das Thema selbst wurde von der DGO im Rahmen eines World-Cafés unter Beteiligung vieler Unternehmen der Branche identifiziert und vorangetrieben.

„Das Projekt ist ein Musterbeispiel für industriegetragene Forschung“, unterstreicht Dr. Andreas Zielonka, Leiter des fem und Vizepräsident der AiF, die Herangehensweise und die bisherige Umsetzung. „Industrierelevante Themen aus der Branche werden aufgegriffen, die richtigen Partner an einen Tisch geholt und konkrete Projekte erarbeitet. Die sehr gute Resonanz aus der Industrie ist ein Beleg dafür.“.

Im geplanten Forschungsvorhaben wird das Ziel verfolgt, eine ideale Prozesskette für die galvanische Zinn-Legierungsabscheidung auf Aluminiumsubstraten im Bereich der Automobilelektronik zu entwickeln. Der Schwerpunkt liegt auf Verfahrensanpassungen zur Gestaltung hochvolumiger, kontinuierlicher Prozesse, um optimale Prozesszeiten zu erreichen (Bandgalvanik oder ähnliche Prozesse). Hintergrund ist der anhaltende Trend im Bereich der Elektromobilität: Stetig steigende Leistungsdichten und ein perspektivisch steigender Kupferpreis erfordern neue Ansätze bezüglich der zum Einsatz kommenden Werkstoffsysteme.

Vorschläge für zukünftige potenzielle Forschungsthemen können jederzeit über die DGO-Geschäftsstelle bei Dr. Daniel Meyer eingereicht werden.