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InnoEMat: Wissenschaftliches Begleitprojekt endet mit abschließendem Evaluationsbericht – Ein Rückblick

Mit dem Förderprogramm „Innovative Elektrochemie mit neuen Materialien – InnoEMat“ des BMBF wurde von 2016 bis 2021 der Bedeutung elektrochemischer Prozesse entsprechend eine intensive Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen im universitären und außeruniversitären Bereich auf unterschiedlich Gebieten der Elektrochemie unterstützt. Dabei kam in den Verbundprojekten der Einbindung von KMU und der industriellen Verwertung der Projektergebnisse eine besondere Bedeutung zu.

Das Förderprogramm „Innovative Elektrochemie mit neuen Materialien – InnoEMat“

Gefördert wurden risikoreiche und anwendungsorientierte industrielle Verbundprojekte, die ein arbeitsteiliges und multidisziplinäres Zusammenwirken von Unternehmen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen erforderten. Unter Einbezug assoziierter Unternehmen wurden im Einzelfall auch reine Forscherverbünde gefördert, bei denen grundlegende wissenschaftliche, aber industriell relevante Fragestellungen aufgegriffen oder neue Lösungen für kritische Substanzen zur Einhaltung regulatorischer Rahmenbedingungen angestrebt wurden. Im Rahmen des Förderprogramms wurden vorrangig Verbundvorhaben aus folgenden Themenschwerpunkten gefördert:

  • Elektrochemische Synthese
  • Elektrochemische Oberflächentechnik
  • Elektrochemische Sensorik und
  • Elektrochemische Energiespeicher für stationäre Anwendungen

Zum Gesamtförderanteil des Bundes von rund 32,5 Mio. Euro kamen noch ca. 15 Mio. Euro aus der deutschen Industrie. Innerhalb der Fördermaßnahme wurden 17 Verbundprojekte mit 84 Projektpartnern gefördert. Die bewilligte Projektlaufzeit betrug in der Regel 36 Monate. Die durchschnittliche Förderquote der industriegeführten Verbundprojekte lag bei 60%, jene der reinen Forscherverbünde bei 100%. Eine Übersicht der umgesetzten Verbundprojekte zeigt Abbildung 1.

Die wissenschaftliche Begleitmaßnahme InnoEMatplus

Die Förderinitiative InnoEMat wurde ab Mai 2017 von der wissenschaftlichen Begleitmaßnahme InnoEMatplus flankiert. Inhaltlich umgesetzt wurde das Begleitprojekt durch eine Konsortialpartnerschaft zwischen der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde e.V. (DGM), der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e.V. (DGO) und der Gesellschaft für chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA). Die DGO übernahm dabei die Rolle des Konsortialführers. Die Aufgabe der Begleitmaßnahme bestand darin, die bewilligten Projektverbünde bei der Öffentlichkeitsarbeit, der Vernetzung, dem fachlichen Austausch sowie dem Ergebnis- und Technologietransfer fachlich und organisatorisch zu unterstützen. Die Begleitmaßnahme endete offiziell am 31. Dezember 2021.

Begleitung und Vernetzung der Forschungsverbünde

Durch die wissenschaftliche Begleitmaßnahme wurde eine intensive Begleitung aller 17 Verbundprojekte der Fördermaßnahme gewährleistet. Hierzu nahmen die Partner DECHEMA, DGO und DGM entsprechend ihrer jeweiligen fachlichen Ausrichtung regelmäßig an den internen Verbundtreffen der Projekte teil. Die Anwesenheit bei diesen Projekttreffen diente dem direkten Informationsabgleich mit den verschiedenen Teilprojekten, der Identifizierung von Synergien zu anderen Verbünden und projektübergreifenden Themen für inhaltlich fokussierte Themenkreise sowie zur Beurteilung der erzielten Ergebnisse bezüglich einer industriellen Umsetzung.

Statusseminare

InnoEMat-Statusseminare bildeten zentrale Veranstaltungen innerhalb der gesamten Fördermaßnahme und dienten dem fachlichen Austausch zwischen den Projektverbünden. Insgesamt 3 Statusseminare wurden unter Einbezug aller Verbundprojekte von der wissenschaftlichen Begleitmaßnahme jeweils in den Jahren 2017, 2018 und 2019 organisiert und umgesetzt, s. Abb. 1. Im Rahmen der Veranstaltungen stellten die Projektverbünde den aktuellen Stand der Forschungsarbeiteten mit Fachvorträgen und Posterbeiträgen vor. Außerdem wurden die Veranstaltungen genutzt, um die inhaltliche Fokussierung von Themenkreisen bedarfsgerecht auszurichten.

Themenkreise

Weitere zentrale Veranstaltungen innerhalb der Fördermaßnahme bildeten sog. Themenkreise. Die Themenkreise stellten für die Verbundprojekte ein unterstützendes Werkzeug dar, um die erhaltenen Forschungsergebnisse zu bewerten und in den Kontext zu aktuellen wissenschaftlich-technischen oder gesellschaftlichen Diskussionen und Entwicklungen zu stellen. Dabei wurden gezielt Querschnittsthemen adressiert, die einen fachlichen Austausch über die Themenschwerpunkte der Förderinitiative „InnoEMat“ hinaus ermöglichen. Die jeweiligen Themen wurden dabei stets mit dem Projektträger sowie dem zuständigen BMBF-Referat abgestimmt. Insgesamt wurden folgende drei Themenkreise erfolgreich organisiert und durchgeführt:

  • Erster Themenkreis (28. Mai 2019): Digitalisierung elektrochemischer Prozesse
  • Zweiter Themenkreis (6. Juli 2020): Mittel- und langfristiger Forschungsbedarf in der Elektrochemie
  • Dritter Themenkreis (05. Juli 2021): Alternative Technologien für stationäre Energiespeicher als Beitrag zur Energiewende

Projektband und Ergebnispapiere

Eine weitere Aufgabe der Begleitmaßnahme bestand in der Erstellung eines umfangreichen Projektbandes, was eine enge Zusammenarbeit mit den Verbünden erforderte. Dieser wurde für alle Projektverantwortlichen und interessierten Besuchern im Rahmen des 3. Statusseminars vor Ort bereitgestellt. In dieser über 100 Seiten umfassenden Broschüre stellten alle 17 Forscherverbünde ihre Forschungsschwerpunkte, die wissenschaftliche Vorgehensweise und erste Ergebnisse vor. Zudem wurden die Diskussionsergebnisse aus den durchgeführten Themenkreisen aufbereitet und in Form von Ergebnispapieren publiziert. Alle Dokumente stehen auf der Website des Förderprogramms www.innoemat.com zum Download bereit.

Evaluation des Förderprogramms

Zum Abschluss des Förderprogramms erfolgte eine Evaluation der Zielerreichung der Verbundprojekte sowie der direkten und indirekten Wirkungen des gesamten InnoEMat-Förderprogramms. Die Ergebnisse wurden nun in einem abschließenden Evaluationsbericht zusammengefasst, der unter https://www.innoemat.de/publikationen.html abrufbar ist.

Fazit

Im Rahmen des InnoEMat-Förderprogramms konnte eine hohe und KMU-geprägte Industriebeteiligung realisiert werden. Auch erreichte das Förderprogramm mehrere von elektrochemischen Prozessen geprägte Branchen innerhalb Deutschlands. Auf Basis eines hohen Zielerreichungsgrades innerhalb der Verbundprojekte und des durchweg guten Transferpotenzials der Forschungsergebnisse auf nationaler sowie internationaler Ebene wurden durch das Förderprogramm wichtige wissenschaftlich-technische Fortschritte innerhalb der Elektrochemie erreicht. Einige Forschungsergebnisse befinden sich bereits in der industriellen Umsetzung oder bildeten die Grundlage für erfolgreiche Unternehmensgründungen. Da eine innovative Idee im Durchschnitt 10 Jahre bis zu einem marktfähigen Produkt benötigt, kann somit auch von einer langfristig positiven Wirksamkeit der Fördermaßnahme ausgegangen werden. Auch wirken die stattgefundene fachliche Vernetzung und die so offengelegten Synergiepotenziale mittel- und langfristig positiv nach und können zu strukturbildenden Effekten in unterschiedlichen Ausmaßen beitragen.

Födernachweis

Dieses Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 13XP5028A-C gefördert.