Auch wenn der Beruf Oberflächenbeschichter/in nicht zu den bekanntesten Ausbildungsberufen zählt, bietet er doch als Grundlagenberuf glänzende Berufsaussichten in der Wachstumsbranche der Galvanotechnik. Deshalb erfüllt er alle Voraussetzungen, ein Trendberuf der Zukunft zu werden.
Der duale Ausbildungsberuf Oberflächenbeschichter bzw. Oberflächenbeschichterin existiert in dieser Form seit dem 1. September 2005. Er entstand aus dem früheren Ausbildungsberuf des Galvaniseurs. Moderne, an heutige Erfordernisse angepasste Inhalte sichern den Auszubildenden eine berufliche Grundlage mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten. Die dreijährige Ausbildung kann in einem Handwerks- oder Industriebetrieb aufgenommen werden. Die schulische Ausbildung erfolgte in der Regel als Blockunterricht an einer der in diesem Bereich ausbildenden Berufsschulen in Deutschland.
Gut ausgebildete Fachleute werden in der Galvano- und Oberflächentechnik gesucht, die Aussichten auf eine Übernahme als ausgebildete Fachkraft sind hervorragend.
Oftmals erhalten Bauteile erst durch gezielte Veränderung der Oberfläche die gewünschten Eigenschaften. Die Anwendungsbereiche umfassen dekorative und funktionelle Anforderungen auf unterschiedlichsten Grundmaterialien.
Neben der Anwendung verschiedener Beschichtungsverfahren werden Kenntnisse in Anlagen- und Verfahrenstechnik sowie Qualitätstechniken und Kenntnisse zum Umweltschutz vermittelt.
Die Ausbildung in der Oberflächentechnologie kann in vier unterschiedlichen Fachrichtungen vertieft werden.
Bei dieser Fachrichtung liegt der Ausbildungsschwerpunkt auf dem Abscheiden von Metallen sowie Metalllegierungen mittels chemischer und elektrochemischer Verfahrenstechnologien. Das Einsatzspektrum galvanischer Beschichtungen reicht von der dekorativen Anwendung über Korrosionsschutz bis zur Metallisierung von Kunststoffen, Leichtmetallen und Keramik.
Bei dieser Fachrichtung geht es um die Anwendung von plasma-physikalischen Schichttechnologien, die über das Verdampfen von Metallen dünnste Schichten bzw. Schichtsysteme auf unterschiedlichsten Grundmaterialien abscheiden. Dadurch können die Eigenschaften der Oberflächen gezielt verändert werden.
Wegen ihres geringen Gewichts sind Aluminium und Magnesium bevorzugte Materialien für den Fahrzeugbau, die Luftfahrttechnik oder die Fassadengestaltung. Schwerpunkt in diesem Fachbereich sind spezielle Elektrosysteme und Färbeverfahren für die Veredelung von Leichtmetallen, wie zum Beispiel Magnesium-, Aluminium- und Titanlegierungen.
Bei der Fachrichtung Feuerverzinken wird die Beschichtung von Bauteilen aus der Metallschmelze vermittelt. Großflächige und sicherheitsrelevante Werkstücke in der Baukonstruktion, Fahrzeugtechnik und im Verkehrswegebau werden meist durch Feuerverzinken vor Korrosion geschützt. Die erhöhte Gebrauchsdauer feuerverzinkter Produkte führt zu höherer Alltagssicherheit und dient dem schonenden Umgang mit Ressourcen.