10. Südwestfälischer Oberflächentag in Hagen – Experten empfahlen offensives Vorgehen

Ein volles Haus verzeichneten SIHK und DGO beim diesjährigen Südwestfälischen Oberflächentag am 3. Juli 2019 in Hagen. Knapp 70 Personen haben an der Veranstaltung im Hagener SIHK-Gebäude teilgenommen.

Referenten und Organisatoren des 10. Südwestfälischen Oberflächentages

„Auch diesmal sind neben vielen bekannten auch wieder neue Gesichter dabei“, freute sich Guido Bruch, Leiter der Iserlohner DGO-Bezirksgruppe. Die Idee, Praktikern sowie Fach- und Führungskräften ein Forum zu bieten, geht seit 2010 auf. Ein Grund für die gute Resonanz ist die Bedeutung der Branche. „Wir sind weltweit mit führend in der Oberflächentechnologie“, so SIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Geruschkat in seiner Begrüßung. Es ist eine starke Industrie, die sich EU-weiten Regeln zu stellen hat. Moderator Dr. Sven Hering, Metoba: „Wir werden mit immer mehr Regulierungen konfrontiert, die immer schwerer zu stemmen sind.“ Mit dieser Problematik im Blick hatte SIHK-Organisator Claus Hegewaldt gemeinsam mit Dr. Hering und Bruch ein Informationsprogramm mit fünf Referenten zusammengestellt.

Was industrie-, energie- und umweltpolitisch auf der Agenda steht, zeigte DIHK-Referent Mark Becker auf. Er stellte unter anderem fest: Bei der Technologie- und Qualitätsführerschaft „schmilzt der Vorsprung“. Er motivierte seine Zuhörer, gegenüber Politik und Öffentlichkeit offensiver zu sein. „Vielleicht sind wir manchmal etwas zu brav; wer am lautesten schreit“, so Becker, „dessen Anliegen haben oft gute Chancen, in politischen Entscheidungsprozessen Berücksichtigung zu finden.“ Und: „Wenn Sie mit Zahlen, Daten und Fakten auftreten, dann tut sich auch was.“ Eine weitere Empfehlung: gegenüber Medien die Problemstellungen konkret aufzuzeigen.

Dr. Martin Kleban, Lanxess Deutschland, stieß ins gleiche Horn. In seinem Referat zur Chromtrioxid-Zulassung merkte auch er Grundsätzliches an: „Allgemeines Klagen hilft nicht. Identifizieren Sie, wer im Bund, im Land und in der EU ihre Interessen vertritt und schildern Sie dort Ihre Situation. Wir haben gesehen, dann bewegt sich was.“ Hilfreich sei auch eine offensivere Öffentlichkeitsarbeit, um die Veränderung technischer Verfahren aufzuzeigen.

FuE: Mit Fördermitteln Projekte starten

Wer Forschung und Entwicklung (FuE) betreibt, hat in deutschen Landen Chancen auf attraktive finanzielle Förderung. Dr. Daniel Meyer von der DGO informierte darüber, wie mit Fördermitteln Projekte gestartet werden können, die die Produktionsverfahren verbessern. Seine Einladung: „Wenn Sie ein spannendes Thema haben, kommen Sie auf uns zu.“

Forschung und Entwicklung geht auch ohne Fördermittel. Dr. Jens Riedel, Weidmüller Interface, hatte als Innovationsbeispiel „Maßnahmen gegen Wasserstoffversprödung mitgebracht. Bilder zeigten eine Flughafenrollbahn mit einem Flugzeug in deutlicher Schieflage. Grund: Wasserstoffversprödung im Fahrwerk.

Spannende Bilder und einen informativen Bericht gab es auch von Dominik Malecha, Lüdenscheider Kunststoff-Institut. Er zeigte, wie künftig Haushaltsgeräte, Badarmaturen, Pkw-Cockpits und Elektroautos ausschauen könnten. Die Teilnehmer nahmen zum Zukunftsthema E-Mobilität die Erkenntnis mit nach Hause: Es werden weniger verchromte Teile benötigt.