Als Vortragender konnte Jörg Zimmermann, Geschäftsführer der GAZIMA GmbH (Galvanische Veredlung Zimmermann GmbH) sowie Stadtteilwehrleiter der Feuerwehr Beierfeld gewonnen werden. Er hat sich insbesondere auf dem Gebiet der ABC- (atomar, biologisch, chemisch) bzw. CBRN- (chemisch, biologisch, radiologisch, nuklear) Einsatzlagen spezialisiert und berichtete über seine Erfahrungen bei Großbränden, Schadenslagen und beim Umgang mit gefährlichen Situationen.
Galvanikbetriebe besitzen ein hohes Gefahrenpotential das bei Bränden freigesetzt werden kann. Dabei kommt es auf eine fachgerechte Einschätzung der Brandsituation an, um Personen zu schützen, die richtigen Brandbekämpfungsmittel einzusetzen und gleichzeitig die indirekt betroffene Bevölkerung zu warnen. Die Statistik zeigt, dass jährlich 70 bis 80 Brände mit Schäden von mehreren Millionen registriert wurden. Dazu listete der Vortragende einige Großbrände mit eindrucksvollen Fotos auf. Dabei sind die Brandursachen meist Elektrische Einrichtungen, Überhitzung, menschliches Fehlverhalten und andere. Bei etwa 25% lassen sich die Brandursachen nicht mehr eindeutig feststellen. Ursachen und Auswirkungen von örtlichen Überhitzungen zeigen einige Fotos. Die Schadensfolgen sind Beschädigungen der PP/PC/PVC- Behälter, bei Brand enorme Wärme- und Rauchgasentwicklung, hohe Brandgeschwindigkeit, unkontrollierte chemische Reaktionen und Entstehung von Stoffgemischen oder giftigen Gasen. So wurde beispielsweise der verwendete Einsatz von PP in Wannen und Absaugeinrichtungen in der Zimmermann GmbH von ca. 200 Tonnen aufgelistet und der enorme Heizwert im Brandfall dargestellt. Auch in Schaltschränke und bei Gleichrichter sind infolge hoher Strombelastung Überhitzungen und Brände möglich. Sie werden durch die betriebenen Abluftanlagen in der Regel noch gefördert. Für eine effektive Bekämpfung von Bränden ist eine Zusammenarbeit mit der Feuerwehr unbedingt erforderlich, um im Vorfeld eine Einsatzplanung und Ortskenntnis vornehmen zu können. Gefahrstoffkataster, Brandschutzordnung mit Schulungen, das Üben von Verhalten im Brandfall gemeinsam mit der Feuerwehr sind einige Präventionsmaßnahmen. Weitere Abstimmungen mit den örtlichen Behörden wie Umweltamt und Wasserwirtschaft sind dabei unerlässlich. Nach weiteren Ausführungen zu dieser Problematik beendete Jörg Zimmermann seinen interessanten Vortrag.
Nach der Danksagung an den Referenten eröffnete DGO-Bezirksgruppenleiter Mathias Fritz das Sommerfest als zweiten Teil der Veranstaltung. Bei schönem Wetter wurden in lockerer Atmosphäre bei original Thüringer Bratwurst und Rostbrätel interessante Gespräche zu Fragen der Brandsicherheit aber auch zur wirtschaftlichen Lage der mittelständigen Industrie geführt. Insgesamt hat die Veranstaltung allen Teilnehmern sehr gut gefallen.
Für die folgenden Veranstaltungen erwartet Mathias Fritz weiterhin eine gute Beteiligung und bedankte sich zum Abschluss der Veranstaltung beim Sponsor für die finanzielle Unterstützung.