Ihre schulische Ausbildung schlossen die beiden im Berufsschulzentrum Zwickau für Bau und Oberflächentechnik (BSZ) ab. Vor 80 Jahren gegründet ist das BSZ in der Region die Berufsschule für Auszubildende in den Bereichen Bau-, Farb-, Oberflächen- und Holztechnik. Als einziger Ausbildungsstandort in den neuen Bundesländern profiliert es sich seit Mitte der 90-Jahre zu einem Kompetenzzentrum der dualen Ausbildung im Bereich Oberflächenbeschichtung, das in länderübergreifenden Fachklassen den Nachwuchs ausbildet und sowohl mit den Unternehmen der Oberflächentechnik als auch den DGO-Bezirksgruppen einen fruchtbaren Austausch pflegt.

Von der Chemie zur Oberflächentechnik

Die beiden ausgezeichneten Absolventen brachte ihr Interesse für Chemie zum Beruf des Oberflächenbeschichters. Für Artur Ott war klar: „Nach dem Abitur sollte erst einmal eine praktische Ausbildung folgen. Und diese sollte in eine naturwissenschaftliche, chemische Richtung gehen. Das Thema der Elektrochemie, das in der 11. Klasse behandelt wird, hat auf mich am meisten Eindruck gemacht und so habe ich mich für den Beruf des Oberflächenbeschichters entschieden.“

Auch für Riccardo Rülke sollte „Chemie in der Ausbildung eine Rolle spielen. Eher zufällig bin ich auf den Beruf des Oberflächenbeschichters gestoßen und habe zuerst ein Ferienpraktikum gemacht. Der Beruf hat mich sehr interessiert und deshalb habe ich die Ausbildung begonnen".

Begeisterung für Automobil und Hochglänzendes

Wie auch die Absolventen der anderen Berufsschulen für Oberflächenbeschichter äußerten, liegt die Faszination für Ott und Rülke in den täglich neuen Herausforderungen durch unterschiedliche Teilesortimente und Beschichtungsverfahren, sowie durch die große Bandbreite der Anforderungen und die beschichteten Teile. „Die Arbeit in der Handgalvanik macht mir am meisten Spaß“, betont Artur Ott, und Riccardo Rülke fasziniert die Arbeit für die Automobilbranche: „Man erhält die Rohteile und sieht dann im fertigen Auto, wo und wie die Teile eingebaut sind.“

Begeisterung haben beide aber auch für die „Erzeugung dekorativer hochglänzender Schichten“ und die Suche nach Ursachen und Lösungen, wenn es bei den komplexen Verfahren der Beschichtung einmal Probleme gibt.

Edel beschichtete Plakette für Berufsschullehrer

Die Begeisterung und das Engagement, mit der die beiden Preisträger ihre Ausbildung absolviert haben, ist auch ihren Lehrern Benjamin Trinks und Oliver Böhme nicht verborgen geblieben. Beide seien sehr interessiert und hätten sehr genau gearbeitet und seien dadurch die Stützpfeiler der Klasse gewesen. Sie hätten alles hinterfragt, was für sie nicht ganz verständlich war und lebhafte Diskussionen mit den Lehrern geführt. Diese Wertschätzung gegenüber dem Engagement bestand ganz offensichtlich auf beiden Seiten, denn zum Schluss überreichten die beiden Ausgezeichneten zusammen mit ihrem ehemaligen Mitschüler und Klassensprecher Bruno Plisch, der seine betriebliche Ausbildung bei der TZO Leipzig absolviert hatte, eine selbstgefertigte Plakette mit den Anfangsbuchstaben der Vornamen und Namen der Lehrer in unterschiedlichen edlen Beschichtungsvarianten.

DGO-Mitgliedschaft und Buchpreis

Als Anerkennung erhalten die besten Azubis eine kostenlose einjährige persönliche Mitgliedschaft in der DGO. Diese eröffnet den ausgezeichneten Nachwuchsfachkräften neben vielen anderen Vorteilen den regelmäßigen Zugang zu aktuellen Brancheninformationen über den ZVOreport und die DGO- und ZVO-Newsletter sowie vor allem die Möglichkeit der Teilnahme an den Treffen der DGO-Bezirksgruppen. Hier können Branchenkontakte über die eigenen Ausbildungsfirmen hinaus geschlossen und die Branchenzugehörigkeit vertieft werden.

Außerdem überreicht die DGO das Fachbuch Chemische Vernickelung von Prof. Dr.-Ing. Dr. habil. Nasser Kanani, erschienen in der Schriftenreihe Galvanotechnik und Oberflächenbehandlung des Eugen G. Leuze Verlags, der das Buch zur Hälfte sponsert und außerdem ein einjähriges Abo seiner Fachzeitschrift Galvanotechnik gewährt.